Großbrand


Gebäudebrand
Einsatzort Details

Industriegebiet Pfalzfeld
Datum 19.11.2004
Alarmierungszeit 10:07 Uhr
Alarmierungsart Melder und Sirene
eingesetzte Kräfte

FFW Beulich
    FFW Dörth
      FFW Emmelshausen
        FFW Gondershausen
          FFW Lingerhahn
            FFW Pfalzfeld
            FFW Buchholz
              FFW Simmern
                FFW Rheinböllen
                  FFW Kastellaun
                    sonstige Kräfte
                    Gebäudebrand

                    Einsatzbericht

                    Großbrand in einer Kunststoff-Fabrik im Hunsrück

                    54-jähriger Arbeiter stirbt in den Flammen

                    Pfalzfeld - Bei einem Großbrand in einem Industriebetrieb in Pfalzfeld (Rhein-Hunsrück-Kreis) ist am Freitag ein Mensch ums Leben gekommen. Das Feuer war gegen 9.40 Uhr in der Werkshalle Kunststoffe produzierenden Betriebs ausgebrochen, wie die Polizei in Koblenz mitteilte.

                    Die Halle stand innerhalb weniger Minuten lichterloh in Flammen. Während die übrigen Mitarbeiter sich sofort ins Freie flüchteten, gelang dies einem 54-jährigen Arbeiter nicht mehr. Er konnte später von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden.

                    Ursache des Feuers war ersten Vermutungen nach wahrscheinlich Funkenflug im Rahmen der normalen Betriebsabläufe. Dadurch kam es zur Entzündung von ölhaltigen Betriebsstoffen. Die Kunststoffproduktion in dem Betrieb war den Angaben zufolge allgemein mit großer Hitzentwicklung und der Bearbeitung von leicht entzündlichen Stoffen verbunden.

                    Mehrere Millionen Euro Schaden

                    Mehr als 100 Feuerwehrleute sorgten dafür, dass der Brand nicht auf anliegende Gebäude übergriff. Gegen Mittag war das Feuer unter Kontrolle. Die 4800 Quadratmeter große Halle selbst brannte mehr als zur Hälfte nieder. Ob ein Gesamtabriss notwendig ist, wird noch geprüft. Der entstandene Schaden dürfte sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf mehrere Millionen Euro belaufen.

                    Schadstoffe freigesetzt

                    Da bei dem Brand Schadstoffe freigesetzt wurden, räumte die Feuerwehr vorsorglich mehrere angrenzende Firmen. Wohngebiete waren nicht unmittelbar betroffen. Dennoch wurden Anwohner und vorüber fahrende Autofahrer aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten beziehungsweise die Lüftung abzuschalten. Allerdings habe ein günstiger Wind dann dafür gesorgt, dass die Rauchfahnen und Gase überwiegend über unbewohntes Gelände abgetrieben wurden.

                    Großbrand in Pfalzfeld/Hunsrück
                    Ergänzungsmeldung zum Großbrand eines Industriebetriebes in Pfalzfeld. Im Industriegebiet von Pfalzfeld/Hunsrück ist heute Vormittag eine große Werkhalle abgebrannt, dabei kam ein Mensch ums Leben. Um 09.40 Uhr ging die erste Meldung bei der Polizei in Boppard ein, die sofort Großalarm für alle umliegenden Feuerwehren auslöste. Die Feuerwehren haben den Brand zwischenzeitlich unter Kontrolle (Stand: 12.30 Uhr).
                    Nach den bisherigen Feststellungen der Polizei ergibt sich folgendes, vorläufiges Bild: Die betroffene Firma stellt Polymerprodukte (= Kunststoffbau- und -werkteile) her. Die Produktionsabläufe sind mit großer Hitzeentwicklung und der Bearbeitung von leicht entzündlichen Stoffen verbunden. Im Rahmen der normalen Betriebsabläufe kam es - möglicherweise durch Funkenflug - zur Entzündung von ölhaltigen Betriebsstoffen. Innerhalb kürzester Zeit breitete sich das Feuer aus, die Mitarbeiter flüchteten sofort aus der Halle. Einem 54-jährigen Arbeiter gelang dies jedoch nicht mehr. Er wurde von Feuerwehrleuten im Rahmen der Löscharbeiten tot aufgefunden.
                    Die Werkhalle stand Minuten nach dem Brandausbruch lichterloh in Flammen, wobei diese zeitweise bis zu 20 Meter hoch aus dem Dach schlugen. Mehr als 100 Feuerwehrleute aus der Region waren in die Löscharbeiten eingebunden. Ein Übergreifen auf weitere Gebäude der Firma oder Nachbargrundstücke konnte verhindert werden.
                    Von der Feuerwehr ständig durchgeführte Messungen ergaben, dass bei dem Brand Schadstoffe freigesetzt wurden. Aufgrund der Lage des Betriebes und der günstigen Windverhältnisse, wurden die Rauchfahnen und Gase überwiegend in südöstlicher Richtung abgetrieben - über unbewohntes Gelände.
                    Vorsorglich waren mehrere angrenzende Firmen geräumt worden, Wohngebiete waren nicht unmittelbar betroffen. Dennoch waren Anwohner und vorbeifahrende Autofahrer, insbesondere auf der nahegelegenen A 61, mittels Rundfunk- und Lautsprecherdurchsagen aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten bzw. die Lüftung abzuschalten. Nach bisherigen Informationen der Polizei wurde als Folge der Rauchentwicklung niemand verletzt.
                    Mehr als die Hälfte der riesigen Halle (ca. 160 x 30 Meter) sind abgebrannt, die Erforderlichkeit eines Gesamtabrisses wird zu prüfen sein. Der Sachschaden dürfte sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Die Brandermittler der Kripo können erst nach Auskühlen des Brandortes mit der Spurensicherung beginnen. Ein Ergebnis dieser Untersuchungen ist vermutlich erst in mehreren Tagen zu erwarten.


                    PP Koblenz Pressemeldung vom 19.11.2004, 13:20 Uhr

                     

                    sonstige Informationen

                    Einsatzbilder